Mittlerweile habe ich ja alle notwendigen Ersatzteile, um die grüne Cosa reparieren zu können – bis auf das Kupplungsritzel, aber da kann ich auch noch dran, wenn der Motor wieder zusammen ist.
Jedenfalls treibt mich das schlechte Gewissen heute in den Rollerschuppen, um ein wenig weiter zu machen. Zumindest die Vorbereitungen für den Motorausbau werde ich heute angehen. Und das mache ich, obwohl heut ein wunderbarer Tag zum Fahren ist. Aber man muss ja auch mal Prioritäten setzen, und zwar die richtigen.
Eines aber habe ich in den letzten Monaten und bei fast allen Arbeiten an der Cosa gelernt: Eine leicht masochistische Ader muss man als Schrauber dieses total verbauten Rollers schon haben, sonst wird das nix.
Also ran an meine verhasste Lieblingsvespa. Erst mal schnell den Auspuff abgebaut und anschliessend das Hinterrad wieder provisorisch montiert. Mit dem Schrauben im Rollerschuppen begebe ich mich zu meinen Wurzeln und zurück in die Zeiten, in denen ich unter widrigsten Bedingungen gearbeitet habe: Keine Bühne, alles ist eng, aber dafür kann ich den winzigen Raum prima heizen – was aber heute völlig unnötig ist.
Kleine Zwischenbemerkung: Die neulich beschafften Gummis für den Gepäckträger der GTS passen auch prima an die Cosa. Musste lediglich die kleinen Zapfen etwas dünner feilen.
Elektrik demontieren und dann den Vergaser samt Wanne abbauen. Dabei geht es wieder los mit dem Cosa-Hass: Der Anschluss des verfluchten elektrischen Benzinhahns geht einfach ohne Benzinsauerei nicht vom Stutzen.
Es hätte weniger Sauerei gegeben, wenn ich auf das Vespa-Schrauberbuch gehört und gleich die kurze Verlängerung einer kleinen Ratsche zum verschliessen des Schlauches genommen hätte. Ich wollte aber besonders schlau sein und habs erst mit einem 8er Bohrer probiert. Jetzt weiss ich, dass der Schlauch damit nicht dicht wird.
Und ich habe gelernt, dass die (einzige) Schraube zur Befestigung der Vergaserwanne mit Schraubensicherung eingesetzt werden sollte.
Etwas grobes Werkzeug war nötig, um die Schwingenache zu lösen und beweglich zu machen. Jetzt lass ich noch einen Tag das WD40 einwirken und dann kann der Motor raus.
Anschliessend versinke ich ein wenig in den Bildern, die ich gestern von Gerhard aus Graz bekommen habe. Sie zeigen den Indian Summer in Österreich und diese Kombination ist einfach grandios. Ich könnte direkt wieder daran gehen, Urlaubspläne für das schöne Österreich zu schmieden.
Jetzt muss ich mir noch überlegen, ob es reizvoller ist, diese herrliche Landschaft mit der Harley oder mit einer Vespa zu befahren – hat beides seinen Reiz. Beide Fotos zeigen übrigens eine Landschaft in Niederösterreich in der Nähe von Annaberg, sind also nicht direkt im Salzatal aufgenommen.