Die grüne Cosa: Vorderradbremse

Es geht weiter mit der grünen Cosa, auch unterstützt durch das erbärmliche Wetter, dass wir seit zwei Wochen hier haben.

Weil die vordere Bremstrommel ja schon entfernt ist, nehme ich mir heute die Bremsanlage des Vorderrades vor. Aus der Fachliteratur ist mir ja schon bekannt, dass hier einige Fallstricke auf mich warten können – was sie natürlich auch tun.

Die grüne Cosa

Anfangs versuche ich, die Bremse in eingebautem Zustand zu warten, aber das wird nix halbes und nix ganzes. Also baue ich jetzt kurz entschlossen alles auseinander.

Die grüne Cosa

Der Radbremszylinder ist jetzt schon wieder montiert – er ging wirklich nur sehr schwer herunter, weil alles fest korrodiert ist. Messingdrahtbürsten und Druckluft sind danach meine Verbündeten. Und natürlich Kupferpaste, die überall dahin kommt, wo sich etwas bewegt: Bremsschlüsselwelle, Bremsnocken, Haltebolzen. Aber sparsam, sehr sparsam.

Die grüne Cosa

Die beiden kleinen Federn oben und unter, die die Bremsbacken an ihrem Platz halten, sind beim Wiedereinbau eine echte Herausforderung. Letztendlich klappt es nur mit dem Trick aus dem GSF-Forum: Kabelbinder doppelt um die Feder, dann durch die Bremsbacke hindurch, kräftig gezogen und eingehängt. Mit dem üblichen Werkzeug wie Spitzzangen oder Federnziehern komme ich hier nicht weiter. Aber so geht es ganz gut. Die kleinen Federn sind aber auch sowas von stramm!

Die grüne Cosa

Nun ist wieder alles zusammen, gut gereinigt und an den exponierten Stellen mit Kupferpaste geschmiert. Was auf den Bildern nicht so gut herüber kommt ist der jetzt fehlende Dreck in der Bremse.

Die grüne Cosa

Vor ein paar Minuten schien die Sonne so schön durchs Fenster, dass ich direkt an eine Ausfahrt mit der Vespa GTS 125 denke. Aber nur wenige Minuten später knallt hier ein Hagelschauer herunter. Na bravo, wenn das mit diesem Wetter so weiter geht, wird die Cosa doch eher fertig als gedacht: Statt Fahren gibt es dann nämlich verstärktes Schrauben. Da könnte dann vielleicht doch etwas aus der Reise mit dem Schaltroller in die Toskana werden.

Die grüne Cosa

Jetzt wird die Lenksäule noch entrostet und gestrichen und dann war’s das an der Vorderradbremse. Vielleicht und nur, falls der Radbremszylinder auch wirklich dicht bleibt. Die nächste Aktion wird dann an der hinteren Bremse stattfinden.

Nicht ganz unerwartet entdecke ich bei der Schrauberaktion weitere Baustellen: Der Bremszug sieht nicht mehr gut aus, ebenso wenig der Gaszug. Aber das macht dann den Kohl auch nicht mehr fett. Die Cosa ist ja eigentlich ein wirtschaftlicher Totalschaden, aber mittlerweile ist der Punkt überschritten, wo ich noch hätte aufhören können. Und das gute bei der ganzen Aktion ist ja, dass Piaggio-Ersatzteile doch recht günstig sind.


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