Gibt’s nicht? Doch, ganz sicher. Denn wo kommen sonst die heutigen Temperaturen von über 18°C her?
Das können nur Fallwinde sein, die vom Hoherodskopf in den Vogelsberg hinein stürzen und sich von da aus in der Wetterau und bis nach Marburg ausbreiten.
Ich jedenfalls bin heute entspannte 100 Kilometer durch herrlich Föhn-erwärmte Luft gefahren. Und selbst am Abend war es noch angenehm warm.
Zuerst aber wird ein wenig geschraubt. Nach den gestrigen Vorbereitungen für den Motorausbau musste heute nur noch das Getriebeöl abgeleassen, die Bremsleitung hinten abgeschraubt und die Schwingenachse gezogen werden.
Und schwupp, ist nach wenigen Minuten der Motor ausgebaut. Das geht schon prima bei den Vespa, sogar bei der Cosa. Den Motor reinige ich jetzt noch und dann wird die Werkstatt für heute geschlossen.
Denn, wie bereits vorab gesagt, der warme Föhn treibt mich auf den Roller und eine Wasserfahrt ist ohnehin fällig. An der Quelle habe ich alsbald Besuch von einer Gruppe sportlicher Damen, die bester Stimmung sind und durchaus Gefallen an der Vespa finden.
Auf der Rückfahrt legt sich bereits die Dämmerung über das Amöneburger Becken – und warm ist es immer noch. Föhn halt.
Eine kleine Attraktion gibt es in Rüddingshausen, wo ein todschicker Kenworth-Truck beim lokalen Edeka-Händler steht.
Eine gute Schow mit klasse Musik, prima Würstchen und guter Stimmung – da muss ich einfach anhalten.
So gerate ich zwangsläufig in die Dunkelheit, aber es ist eine warme Dunkelheit. Vom Indian Summer werde ich mich aber jetzt wohl verabschieden können, da hängt fast nichts Buntes mehr an den Bäumen.
Und so komme ich noch zu meiner ganz persönlichen Nachtfahrt, die mir viel Freude macht.