Nur noch Dienstfahrten

Dienstfahrten und Winterbetrieb – im Moment sieht es so aus, als wäre genau das das Schicksal meiner übrig gebliebenen beiden Vespa Roller.

Aber warum auch nicht? Möglicherweise ist das sogar die bestimmungsgemäße Verwendung für Motorroller.

Wie auch immer: Heut muss ich recht früh nach Gießen: Ankunftszeit ist 9:00. Und das Ziel ist das verkehrsreiche Gewusel der Frankfurter Straße, irgendwo zwischen Fachärzten, Sparkassen und Zeitarbeitsvermittlern. Mit dem PKW krieg ich da garantiert niemals einen Parkplatz und das bedeutet einen Einsatz für einen Roller.

Punkt 8:30 starte ich mit der kleinen Vespa GTS, die auch nach monatelangem Stillstand sofort anspringt – brave Vespa. Hab mich nur mäßig warm angezogen, und das reicht heute sogar: Schon am frühen Morgen klare Plusgrade so um die 5°C.

Vespa GTS 125

Mit dem Roller bin ich in knapp 40 Minuten im Moloch Gießen, schlängele mich hurtig durch die Innenstadt und suche mir irgendwo im Hinterhof einer Augenklinik einen Parkplatz. Ist zwar auch hier verboten, aber das riskier ich. Nach einer knappen Stunde ist mein Behördengang erledigt, der Roller steht immer noch im Hinterhof und ich kann wieder raus aus der Stadt.

Vespa GTS 125

Aber so eilig hab ich’s gar nicht mit dem Rauskommen aus der Stadt. Ich lege einen Bummel über den Seltersweg ein, besuche die Automeile und schaue, was es im Europaviertel neues gibt. Sogar die Hohe Warte besuche ich in der Hoffnung, hier die Przewalski-Pferde zu Gesicht zu bekommen – was leider nicht gelingt. Und erst dann verlasse ich Giessen wirklich.

Vespa GTS 125

Auf dem Heimweg ein kurzer Blick in das Schaufenster des Yamaha-Dealers in Fernwald. Hier gibt es tatsächlich einen Ausverkauf einiger Modelle, darunter der SR400: Billiger als eine Enfield EFI. Dumm ist nur, dass die Aktion schon im September ausgelaufen ist – und im gesamten Laden findet sich auch keine SR400 mehr. Das war’s dann wohl mit dem Einzylinder-Klassiker mit den Stimmgabeln. Adieu SR.

Vespa GTS 125

Um 11:00 ist der Tag dann von beinahe überirdischer Schönheit, jedenfalls für einen Novembertag. So kreise ich insgesamt 120 Kilometer durchs Gießener Umland, wobei mir nicht einmal kalt wird. Schätze, heute hätte ich stundenlang fahren können.


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