Die grosse Städtereise

Mein Gastroller, der kleine eRetro von Nova-Motors, hat über Nacht eine erneute Ladung Strom bekommen - denn für heute habe ich große Pläne mit der Maschine!

Es soll eine Reise zu den großen Städten am Rande des Vogelsberges gehen, nämlich zuerst nach Grünberg und dann nach Laubach. Damit will ich hauptsächlich die reale Reichweite der Blei-Akkus testen. Nach der gestrigen kurzen Fahrt habe ich nämlich starke Zweifel an der Werksangabe bekommen, die von 40 Kilometern spricht. Wir werden es erleben.

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Gegen 10:00 stöpsel ich den Roller von der energiespendenden Steckdose ab. 100% voll sagt die Ladeanzeige.

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Das Netzteil macht einen sehr, ähem, preisgünstigen Eindruck: Viel zu kurze Kabel, billigstes und hauchdünnes Plastik und ein viel zu lauter und permanent mitlaufender Lüfter. Wäre dies mein Roller, würde ich mich schon mal nach Ersatz umsehen. Aber geladen hat das Teil trotzdem.

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Dann geht es über Weickartshain und durch den Stadtwald nach Grünberg. Die ersten Kilometer zieht der E-Motor den Roller gewaltig an - die volle Batterie macht sich direkt bemerkbar. An den leichten Steigungen im Stadtwaldbereich geht das Motörchen dann aber doch wieder ganz schön in die Knie, trotz Vollstrom. Aber ich erreiche Grünberg und fotografiere den Roller vorm Diebsturm.

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Am Rande von Grünberg in Richtung Wetter besuche ich das Schwedendorf mit seinen wirklich hübschen Häusern. Und es sind schon wieder mehr geworden: Das Schwedendorf wächst!

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Ein ganzer Straßenzug mit Neubauten.

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Alles aus Holz, das gefällt mir.

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Lautlos kurve ich im Schwedendorf herum, verfolgt von überraschten Gesichtern. Ich glaube, der flüsterleise Roller kommt hier gut an. Auch vorbei an den Ambulanten Diensten gibt es keine bösen Blicke.

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Und was machen die Grünberger in einer neuen Siedlung als erstes? Sie stellen einen Brunnen auf! Das muss an einem genetischen Defekt liegen, aber dafür kann ja niemand etwas.

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Wunderbare kleine Schwedenhäuser sind hier entstanden. Bis auf einige winzige Geräteschuppen gibt es allerdings nirgendwo Nebengebäude oder Garagen - für mich ein Riesen-Nachteil. Aber natürlich kann man sich auch damit arrangieren.

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Eine letzte Runde durchs Schwedendorf und schon geht es weiter in Richtung Laubach.

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Auf den kleinen Verbindungsstraßen macht der E-Roller eine ganz gute Figur.

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Und auch Feld- und Wirtschaftswege sind kein Problem.

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Angekommen in Laubach fahre ich auf den Marktplatz und schaue nach einem Cafe. Beim Zuckerbäcker Haas sind alle Außenplätze besetzt und das zweite Cafe ist geschlossen.

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Dann zum Laubacher Schloß, dass ich quasi lautlos umrunde. Lediglich die im Kies knirschenden Reifen verraten, dass hier ein Fahrzeug unterwegs ist.

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Am Brunnen im Schloßhof lasse ich die bisherige Fahrt Revue passieren: Der Roller ist wirklich lahm, weshalb ich beinahe ständig mit Vollstrom fahre. Dabei zieht der bürstenlose Motor ordentlich Strom aus den Blei-Akkus. Nehme ich an einem Gefälle das Gas zurück, scheint der Motor zu rekuperieren: Er bremst ordentlich ab und speist die Akkus. Beim Anfahren ist die Regelung ziemlich schlecht, was sich in ruckartigem Verhalten zeigt. Aber insgesamt ist das Fahren doch angenehm und macht mir viel Vergnügen.

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Und ich bin nicht allein: Auf dem Innenhof des Schlosses parkt dieser E-Smart aus dem Grünberger Schwedendorf. Dort gehört er zu einer Flotte von E-Car-Sharing Autos.

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Weiter gehts nach Freienseen zum Baumarkt, wo ich mir ein paar Bretter reservieren lasse, die ich am Montag abholen werde.

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Mittlerweile steht der Zeiger der Akkuanzeige bedenklich nahe am roten Bereich! Der Controller nimmt jetzt auch bei bergauf-Fahrten spürbar Leistung zurück, sodass ich an manchen Steigungen bis auf 10 km/h zurückfalle - was sich anfühlt, als müsste ich gleich schieben. Dennoch wage ich noch ein paar Vogelsberg-Kilometer.

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Als dann die Anzeige so steht, drehe ich bei und steuere den Heimathafen an, den ich nach insgesamt 35 Kilometern erreiche. Viel mehr traue ich den Akkus auch nicht mehr zu, und eine Runde über Ilsdorf oder Sellnrod hätte ich wahrscheinlich nicht mehr geschafft.

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Zuhause gibt es eine kleine Inspektion: Ich ziehe ein paar Schrauben fest, lege das Helmfach mit Schaumstoff aus - und eine Mutter wird gelöst: Die der Hinterradbremse. Das Rad drehte sich nämlich richtig schwer, so war die Stellmutter angeknallt. Hätte ich besser vor der Fahrt machen sollen, denn leicht drehende Räder hätten mir vielleicht noch einige Kilometer gebracht. Das werde ich morgen testen.

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Und eine kleine Lenkeruhr aus dem Bestand bekommt der Roller. Auch wenn der eRetro mir gar nicht gehört, kann ich’s nicht lassen, ein wenig an ihm herum zu schrauben.


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