Das Drama mit der App

Nachdem ich vorgestern die GPS App von Smart Mobile Tools noch gelobt hatte, liess sie mich gestern wieder total im Stich. Zwar wurde die Geschwindigkeit stets angezeigt, aber am Ende der Fahrt gab es keinen Verlauf, der gespeichert werden konnte.

Enttäuschend, so eine Unzuverlässigkeit. Vielleicht verstehe ich auch die Gedankengänge der vietnamesischen Entwickler nicht, oder mein Handy ist zu alt oder was weiss ich. Jedenfalls weiss ich: Auf diese App ist kein Verlass.

Hab dann im Playstore nach einer Alternative gesucht und die GPS App von GalileoApps gefunden. Hat auch eine sehr schöne Anzeige und ein Demo-File zeigt, wie die Auswertungen am Ende der Fahrt aussehen. Nicht übel. Also noch eine App aufs Handy gezogen, dabei aber auch drei ungenutzte Apps deinstalliert.

Heute, an diesem sehr heißen Donnerstag habe ich in Grünberg zu tun. Auf der Hinfahrt bekommt meine “alte” App noch eine, die allerletzte, Chance. Und auf der Rückfahrt teste ich die GalileoApp.

Nova-Motors eRetro Star

Ready to go - Roller, App und Fahrer sind bereit für den ultimativen Test.

Gegen 14:00 bin ich nach allerlei Erledigungen und Umwegen wieder daheim und die Auswertungen beginnen. Die GPS App hat diesmal zumindest ordentlich mitgeschrieben und gleich zwei Verlaufs-Dateien erstellt. Aber warum zwei? Ich hatte die App gestartet und nach der Hälfte der Fahrt beendet und in den Benachrichtigungen gestoppt. Aber OK, schauen wir mal!

  • 11:20:43 - 11:55:42
  • Entfernung: 8,6 km
  • Maximal: 82,3 km/h
  • Minimum: 0,1 km/h
  • Durchschnitt: 39,4 km/h

Die Entfernung kommt hin, aber dass ich mit meinem eRetro Star 82,3 km/h gefahren sein soll - niemals! Aber dann wird mir klar, dass die App auch die morgendliche Fahrt mit dem FIAT 500 aufgezeichnet hat - obwohl ich sie nicht darum gebeten hatte. Das Ding macht echt, was es will.

Gut, dann also die zweite Verlaufs-Datei:

  • 13:44:11 - 13:59:46
  • Entfernung: 6,8 km
  • Maximal: 49,7 km/h
  • Minimum: 0,4 km/h
  • Durchschnitt: 36,2 km/h

Gut, das passt jetzt und ergibt Sinn. Bin sofort wieder ein bisschen versöhnt mit den Vietnamesen. 😄

Dann schaue ich mir in der GalileoApp die Aufzeichnungen der Rückfahrt an. Hui, dass ist aber eine ganz andere Qualität! Eine Streckenkarte, wesentlich mehr statistische Angaben, die in Worten und teilweise auch in Diagrammen dargestellt werden. Die App bietet die Möglichkeit des Exports in eine GPX-Datei. Also exportieren und dann direkt auf den Google Drive geschickt.

Und jetzt beginnt leider mein nächstes Problem! Niemand kann mit der GPX-Datei etwas anfangen. Google Maps und andere Kartenprogramme lesen die Datei zwar, aber die Anzeige ist eher jämmerlich, jedenfalls wesentlich schlechter als die Darstellung in der GalileoApp. Aber seht selbst:

GalileoApp

Diese Darstellung überzeugt nicht wirklich. Die Darstellung in der App selber ist um Klassen attraktiver.

Dann probiere ich drei gpx-Reader für Linux aus: gpx-reader, gpsbabel und gpsprune. Aber auch deren Ergenisse sind nicht gerade der Hammer und noch schlechter als das, was Google Maps daraus gemacht hat.

Tja, jetzt bin ich also nach drei Tagen mit GPS und GPX und Apps und Readern genau so schlau wie zuvor. Soll ich weiter suchen, soll ich aufgeben - ich weiss es selber nicht. Werde heute abend mal ein wenig im Netz der Netze stöbern, während der kleine E-Roller am Ladegarät saugt.

Ach ja: Und so ganz nebenbei und beinahe unbemerkt hat der kleine Roller heute die 1000 Kilometer-Marke geknackt. Damit ist das erste Ziel erreicht: Mit den ollen Blei-Akkus mindestens diese Kilometerzahl zu erreichen. Haben wir geschafft.

Nachtrag: Spät in der Nacht hab ich dann doch noch einen für mich gangbaren Weg gefunden: Ich logge die Fahrt mit der GalileoApp, exportiere dann den Verlauf in eine gpx-Datei, die ich wiederum mit einem gpx-Reader öffne, bei Bedarf bearbeite und dann als jpg-Datei speichere. Klingt erstmal etwas umständlich, geht aber sehr flott. Das erste Ergebnis seht ihr hier:

Routenverlauf


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