Der Vogelsberg erstarrt

Nach der Sommerhitze jetzt das krasse Gegenteil: Ein enormer Kälteeinbruch lässt den Vogelsberg geradezu erstarren. An einen derart kalten Dezember kann ich mich tatsächlich nicht erinnern. Aber es ist, wie es ist, und bei bis zu -10°C kalten Nächten kann ich geradezu zusehen, wie die Öltanks leerer und leerer werden. Und das bei den Ölpreisen. Sehe ich aber, was gerade in der Ukraine passiert, verliere ich meinen letzten Glauben an das Gute im Menschen.

Aber trotz einer starken Frustration geht es dann doch noch ins Freie. Natürlich nicht zu einer Rollerfahrt, auch nicht zu kleinen Schraubereien, nein, ich begebe mich auf Schusters Rappen heraus aus dem Dorf und hinein in die Kälte des Vogelsberges. Neben der dicken Jacke habe ich aber noch etwas dabei: Meine kleine Nikon Midrange, und die kommt ein paar mal zum Einsatz.

Hessisch Sibirien

Neulich waren das noch Herbstweben, jetzt sind sie zu Eisfäden geworden.

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Auch die Warnkatze fängt an, Eis zu tragen,

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Dieser Weg führt mich hinaus aus bewohnten Gefilden und hinein in die erstarrte Landschaft des Vogelsberges.

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Kein Stacheldrahtzaun, sondern ein Eisgitter, hält die große Schafherde zusammen.

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Obwohl recht frisch geschoren, scheinen die Tiere nicht zu frieren.

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Dem kalten Reiz des Winters kann ich mich tatsächlich nicht entziehen: Der Frost hat auch seine schönen Seiten. Das seltsame, leicht grünlich/gelbe Licht kommt nicht von der Kamera, sondern von der sinnlosen Versuchen der Sonne, das Nebel-und Wolkendickicht zu durchbrechen.

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Ein bisschen surrealistisch kommt diese Szene rüber, hat sogar etwas von apokalyptischer Endzeitstimmung: Dezember2022, der von den Bewohnern verlassene Vogelsberg fällt mehr und mehr an die Natur zurück. Naja, so weit ist es hoffentlich noch nicht.

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Wenn ich wieder Asphalt und den Stiefeln habe, bin ich der Zivilisation nicht mehr fern.

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Einem echten Island-Pony machen die -10°C offensichtlich nichts aus.

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Genug, Schluß für heute, zurück ins warme Arbeitszimmer. Jetzt beschäftige ich mich mit meinen beiden SCB-Computern, den BananaPis M5. Die brauchen erstmal ein Betriebssystem, damit sie vernünftig arbeiten können. Heute schaue ich mir dafür mal ArchLinuxARM an.


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