Eigentlich ist es ja heute zu heiß zum Fahren - über 30°C, und das im Vogelsberg. Trotzdem schiebe ich nach dem Mittagessen meinen Elektro-Roller aus der kühlen Garage, schnapp mir meinen Nolan-Helm, schaue noch schnell aufs Coulometer, sehe 75% Restkapazität und entschliesse mich, über Grünberg und Mücke ins schöne Feldatal zu cruisen. Dürften hin und zurück so runde 50-60 Kilometer sein, je nachdem, wie ich mich treiben lasse, aber die sind noch locker drin.
Schon erstaunlich, wie schnell ich mich an Verbesserungen wie die wunderbare Reichweite gewöhnt habe.
Grünberg, und dann in Richtung Ebsdorfergrund, so beginne ich die kleine Reise. Jetzt bin ich kurz vor Weitershain, und wenn ich einfach geradeaus fahre, bin ich in 15 Minuten im Ebsdorfergrund. Aber heute will ich ins Feldatal, der Ebsdorfergrund muss warten.
Dann nach Bernsfeld, wo ich kurz beim Autohaus Röcker reinschaue - wegen der E-Autos von Renault und Dacia. Ist aber keines davon zu sehen.
Der nächste Ort ist dann schon Burggemünden, das bereits zum Feldatal gehört. Über Niedergemünden erreiche ich dann Rülfenrod und besuche die Staatsdomäne gleichen Namens.
Im Feldatal geht es ordentlich rauf und runter, zwar nicht besonders hoch, aber oft recht steil. Hier bin ich gerade die Anhöhe bei Hainbach herunter gerollt, und habe dabei erneut die 60 km/h erreicht.
Blick auf das kleine Hainbach, in das ich nun herunterfahre. Aber danach muss ich auch wieder aus dem Hainbacher Tal heraus, um weiter nach Elpenrod zu gelangen.
Zwischen Elpenrod und Nieder-Ohmen liegt dieses wunderbare Tal, entstanden durch eiszeitliche Moränen. Seit mittlerweile 20 Jahren stelle ich mir vor, dieses Tal querfeldein zu befahren, um dann irgendwo zwischen Burg- und Niedergemünden wieder auf die Straße zu gelangen. Ist aber keine Straße, nicht mal ein durchgängiger Weg, und deshalb kommt nur eine Enduro dafür in Frage. Mit meiner Suzuki DR400 wär das ein Klacks gewesen, aber die Chance hab ich verpasst. Mit den Enfield wär’s wohl auch noch gegangen - auch verpasst. Und der Chinaroller ist zweifellos das ungeeigneteste Fahrzeug dafür. Also für’s nächte Leben aufheben.
Jetzt sinds nur noch ein paar Kilometer bis nach Hause. War eine nette Fahrt, die mir den Kopf ein wenig freigeblasen hat. 55 Kilometer sind es geworden, und der Akku hätte noch etliche mehr geschafft.