Augenärzte und Bäcker

Eine kleine Erledigung beim Busecker Augenarzt steht an, und obwohl das Wetter nicht überragend ist, entscheide ich mich für eine Rollerfahrt dorthin. Sind ja nur 30 Kilometer einfache Strecke und wenn’s sein muss, bin ich auch ruckzuck wieder zu Hause.

Als ich aber um 14:00 die Vespa anwerfe, ist das Wetter weitaus besser geworden als erwartet und als vorhergesagt. Die Sonne scheint, der Himmel ist klar, die Regenwahrscheinlichkeit beträgt Null % - da kann ich die mäßigen Temperaturen und den starken Wind in Kauf nehmen.

Buseck liegt ja schon im Giessener Speckgürtel und deshalb halte ich mich dort nicht lange auf und rolle schnellstmöglich weiter in Richtung Rabenau. Die Angelegenheit beim Augenarzt ist auch blitzschnell erledigt und das zu meiner vollen Zufriedenheit. Gute Arzthelferinnen sind eben Gold wert. Also weiter und raus aus dem Speckgürtel.

Vespa GTS

Bereits kurz hinter Beuern wird die Landschaft schon wieder ausgesprochen schön - ist ja auch eigentlich schon die Rabenau. Die Wälder sind mittlerweile in sattes Grün getaucht und so ist das Fahren hier eine richtig schöne Angelegenheit. Dazu wenig Verkehr - perfekt.

Vespa GTS

In Geilshausen biege ich nicht ab in Richtung Heimat, sondern fahre tiefer hinein in die Rabenau. So komme ich über Odenhausen und Kesselbach auf die wunderschöne Waldstrecke in Richtung Rüddingshausen.

Vespa GTS

Und weiter gehts dann, ebenfalls durch dichten Wald, nach Deckenbach. Und beim Namen Deckenbach fällt mir ein, dass ich dort schon lange mal zum Bäcker Thomas will, der einen vorzüglichen Ruf hat.

Vespa GTS

Bei der Suche nach der Bäckerei entdecke ich in einer Seitengasse diesen britischen Doppeldecker-Bus. Passt irgendwie schon ganz gut in ein Vogelsberger Dörfchen.

Vespa GTS

Einen Verkaufsladen vom Bäcker Thomas finde ich allerdings nicht - kein Wunder, denn es gibt auch keinen. Statt dessen eine Hofbäckerei, wo ich aber niemanden antreffe, nur den kleinen weissen West-Highland-White-Terrier. Sehr britisch, dieses Deckenbach.

Vespa GTS

Über Schadenbach drehe ich nun aber ab, um wieder in Richtung Heimat zu kommen. Zwischen Schadenbach und Büßfeld komme ich zu dieser alten Feldscheune, die ich seit über 20 Jahren immer wieder mal anfahre. Schätze, die Feldscheune hat schon all meine Zweiräder gesehen. Ein bisschen wundere ich mich, dass sie überhaupt noch steht.

Vespa GTS

Und noch ein Stückchen weiter dann der nette Rastplatz “Vogelsbergblick”. Tatsächlich geht der Blick sehr weit in diese herrliche Landschaft hinein - heute ist die Sicht allerdings nicht sonderlich gut, und so fällt nur die sehr grosse Zahl der Windräder auf. Bin zwar ein Freund der alternativen Energiegewinnung geworden, aber so manchmal erscheint die schiere Menge doch etwas übertrieben. Fehlendes Augenmass der Planer und Betreiber oder die reine Geldgier, wer weiss schon die Gründe.

Zu Hause habe ich dann doch fast genau 100 Kilometer mehr auf dem Tacho, und die haben mir richtig viel Spaß gemacht.


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