….. mag die Welt ja noch in Ordnung sein, aber heute ist sie an diesem März-Morgen eindeutig noch zu kalt. Jedoch bereits ein Stündchen später zeigt das Aussenthermometer schon 12°C an, und das ist mir genug, um die etwas dickere Rollerjacke anzuziehen, die Vespa aus der Scheune zu schieben und gut gelaunt die erste Verbrennerfahrt des Jahres 2025 zu starten. Starterbatterie, Luftdruck und Bremsen waren ja schon vor ein paar Tagen geprüft und für gut befunden, und so kann ich direkt los.
Es gilt, zwei Kleinigkeiten in Laubach zu erledigen, einen Reifensatz in Schotten zu bestellen und vor allen Dingen reichlich schöne Verbrenner-Kilometer abzureissen.
Wie in jedem Frühjahr ist die erste Fahrt mit der Vespa das pure Vergnügen: Der kleine Viertakter brummt wunderbar, die Bremsen sind gut wie eh und je und der Fahrspaß ist unbezahlbar.
Nachdem Laubach abgehakt ist, fahre ich eine schöne grosse Schleife durch den Laubacher Wald. Die Sonne verbirgt sich noch ein wenig, aber die Temperaturen sind perfekt. Der geplante Besuch bei Hermann’s Brünnchen nahe Ruppertsburg jedoch fällt aus, weil die Strasse komplett gesperrt ist. Tatsächlich ist dies eine der schlechtesten Strassen hier in der Gegend, und die wird jetzt wirklich und wahrhaftig erneuert.
Also mache ich mich auf den Weg nach Einartshausen, um von dort nach Schotten zu gelangen. An der Horloff lege ich aber einen Stopp ein, um …..
….. für ein paar Minuten dem Plätschern des Flüsschens zu lauschen.
In Schotten gehts zu Dirk, dem Kawasaki-Händler. Hier werde ich einen Reifensatz für die Vespa bestellen - und diesmal und zum ersten mal bekommt die Vespa keine Heidenau-Reifen, sondern Michelin City-Grip 2. Aber zuerst …..
….. schaue ich mir ein unerhört schöne Motorrad an, dass draussen ausgestellt ist: Es ist ein Retro-Modell von Kawasaki namens Meguro S1. Natürlich weiss ich, dass Kawasaki ja quasi aus der Firma Meguro entstanden ist, und so ist dieses bildschöne kleine Motorrad eine Reminiszenz an die eigene Vergangenheit.
Im Showroom steht ein fast identisches Modell, dass dann aber Kawasaki W230 heisst. Es hat etwas weniger Chrom und dafür mehr schwarz, ist aber genauso schön. Bei diesen Retro-Maschinen könnte ich doch tatsächlich noch einmal schwach werden. Mit rund 5000 € wäre ich dabei, aber das sind ja in echtem Geld 10.000 DM - und das für eine 250er. Ich bestelle also erstmal nur die Reifen für die Vespa.
Nun gehts ein Stück in die Wetterau hinein, um dann aber wieder abzubiegen in Richtung Heimat. Durch das schöne Tal bei Einartshausen und weiter über Gonterskirchen und Freienseen erreiche ich pünktlich um 12:00 und damit perfekt zum Mittagessen den heimatlichen Hafen.
Am Ende meiner Verbrennerrunde sind es dann sogar etwas mehr als 100 Kilometer geworden - wunderbare ubd entspannende Kilometer. Dummerweise sitzt mir aber jetzt der Meguro-Floh im Nacken, oder vielleicht sogar erneut der BMW-2-Ventiler-Floh.