Trans Medical Journey

Das war der Plan für heute: Hausarzt in Nieder-Ohmen, Augenarzt in Buseck und Spezialist in der Marburger Uniklinik. Und alles nur, um ein paar Dokumente hin- und her zu bekommen - nein, stimmt eigentlich nicht: Alles nur, um eine wunderbare Fahrt mit der Vespa mit sinnvollem Ziel zu unternehmen. Dabei sollten dann so runde 150 Kilometer zusammenkommen. Um 9:00 beginnt die kleine Reise, da ist es noch ein bisschen kühl, und der Regen, angekündigt für den Nachmittag, ist noch weit entfernt.

Meine Route soll mich durch die Wälder entlang der Autobahn führen, dann schnell durch Reiskirchen nach Buseck, und weiter durch die Rabenau in Richtung Homberg. Durch das Amöneburger Becken dann hinauf in die Lahnberge, wo schön mittendrin das Uniklinikum liegt - eine gelunge Route.

vespa-gts

Aber bereits beim zweiten Zwischenziel in Buseck kommt alles ganz anders! Die Augenarzt-Praxis ist für 14 Tage geschlossen, und damit ist meine gesamte Planung über den Haufen geworfen.

vespa-gts

Jetzt hab ich ja alle Zeit der Welt, und der Blick über die Straße auf die Motorrad-Werkstatt Otto bringt mich auf den Gedanken, dort mal wieder vorbeizuschauen. Hier gibt es ja überwiegend BMW-Maschinen, obwohl Otto kein offizieller BMW-Dealer ist. Und BMW heisst für mich im Moment BMW CE04, der Baumstamm genannt. Ein Elektroroller mit extravegantem Design, das mich durchaus anspricht. Vielleicht kann ich endlich so einen CE04 live und in Farbe sehen. Also rüber.

vespa-gts

Auch schön, und vor kurzer Zeit wäre das noch mein Traum gewesen. R18, das Dickschiff im Retro-Look. Aber das ist vorbei, und der CE04 ist hier leider nicht vertreten. Aber der nette Plausch mit dem Verkäufer und dem Thema Elektro-Fahrzeuge ist auch angenehm und entspannend.

vespa-gts

Ein Teilstück der geplanten Route nehme ich jetzt doch noch unter die Vespa-Räder: Buseck, Gailshausen, Odenhausen, Bernsfeld, Nieder-Ohmen. Einwandfreie Strecke, kein Verkehr, und die Vespa macht Spaß wie immer.

In Nieder-Ohmen lasse ich mir beim Hausarzt ein Ersatzdokument geben, stecke es in einen Umschlag und bringe es auf die Poststelle in Flensungen in die Owerläwe - nur um dort zu erfahren, dass dies keine Poststelle mehr ist: Es gab einfach zu viel Ärger mit der Post und die Bezahlung wurde immer geringer. Die Betreiber haben mein grösstes Verständnis dafür, aber trotzdem ist es schade: Wieder ein Stückchen Infrastruktur dahin.

Ich muss aber auf eine Poststelle, also gehts zurück nach Nieder-Ohmen zum Langohr. Hier gebe ich meinen Brief als prior-Brief auf und habe damit die geringe Chance, dass er morgen schon in Marburg ankommt. Aber sicher ist das natürlich nicht, kostet aber auch nur 1,90 €.

Tja, und so wurde aus meiner präzise vorbereiteten Trans Medical Journey von 150 Kilometern eine 70 Kilometer-Runde im Nahbereich. War aber auch ganz nett.

Später dann noch eine 50 Kilometer-Einkaufsfahrt mit dem E-Roller, aber davon gibt es nichts zu berichten: Einfach 20 Kilometer Hinfahrt und 30 Kilometer Rückfahrt, unterbrochen von 15 Minuten Einkaufen. Sonst nix.


Siehe auch